Die Ursprünge der technischen Zeichnung und insbesondere der Bauzeichnung lassen sich weit in die Geschichte zurückverfolgen. Leonardo da Vinci (1452-1519) gilt als einer der bekanntesten Pioniere dieser Technik, dessen detaillierte Skizzen von Flugapparaten, Kriegsmaschinen und anatomischen Studien die frühe Anwendung technischer Zeichnungen als Mittel zur Darstellung und zum Verständnis komplexer Mechanismen und biologischer Strukturen illustrieren. Diese Kunstform entwickelte sich weiter und fand im Bauwesen spezielle Anwendung, wo sie für die Planung und Errichtung von Strukturen von unschätzbarem Wert war. Die ältesten bekannten Bauzeichnungen, die aus dem alten Ägypten und Mesopotamien stammen, zeigen, dass bereits in der Antike ein ausgeprägtes Verständnis für geometrische Proportionen und räumliche Planung vorhanden war.
Im 17. Jahrhundert trugen die Arbeiten des französischen Flugpioniers Jacques de Vaucanson dazu bei, die technische Zeichnung als wichtiges Werkzeug in der Entwicklung neuer Technologien zu etablieren, und im 19. Jahrhundert wurden technische Zeichnungen verstärkt in Patentschriften verwendet, um Erfindungen präzise zu beschreiben und rechtlich abzusichern. Die damaligen Hilfsmittel für das technische Zeichnen, wie Zeichenbretter, Kurvenlineale, Schriftschablonen sowie Bleistift und Tuschestift, erforderten ein hohes Maß an Geschick und Präzision, das durch umfassende Ausbildung und Praxis erlangt wurde. Diese Instrumente ermöglichten es, exakte und maßstabsgetreue Darstellungen zu schaffen, die nicht nur für die Konstruktion und Fertigung dienten, sondern auch als universelle Sprache, die es Ingenieuren, Handwerkern und später auch Laien ermöglichte, komplexe technische Inhalte zu verstehen und zu kommunizieren.
Die Standardisierung dieser visuellen Sprache, beispielsweise durch Normen wie DIN 199, war ein wesentlicher Schritt in der Entwicklung technischer Berufe und der industriellen Fertigung. Bauzeichnungen, die im mittelalterlichen Europa für den Bau von Kathedralen und Burgen verwendet wurden, zeigten bereits eine beeindruckende Detailgenauigkeit und enthielten sowohl konstruktive als auch künstlerische Elemente. Mit der Renaissance und dem Wirken von Persönlichkeiten wie Leonardo da Vinci erreichte die Bauzeichnung eine neue Stufe der Präzision, die die Grundlage für moderne architektonische Darstellungsmethoden legte und die Entwicklung der Bauzeichnung als eigenständige Disziplin vorantrieb.